Als Herzfrequenzvariabilität bezeichnet man die Möglichkeit des Körpers die Abstände zwischen zwei Herzschlägen zu verändern. Die Abstände werden über die Kammerkontraktion des Herzen definiert. Im EKG wird die Kammerkontraktion als R-Zacke bezeichnet, deshalb spricht man hier auch vom RR-Intervall. Dieses RR-Intervall verändert sich auch in Ruhe spontan, d.h. die Abstände zwischen den Herzkontraktionen unterscheiden sich. Diese zeitlichen Variationen merken wir natürlich nicht und haben daher auch nichts mit krankhaften Veränderungen wie Extrasystolen oder anderen spezifischen Arhythmien, die der Betroffene häufig auch wahrnimmt zu tun. Bei gesunden Personen wird die Herzaktion über einen Taktgeber gestartet. Das Erregungszentrum im Herzen heißt Sinusknoten. Dieser wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert und unterliegt somit nicht dem willentlichen Einfluss, sondern der Aktivität des Sympathikus. Körperliche aber auch psychische Belastungen gehen mit einer Erhöhung der Sympathikusaktivität einher, dies führt zu einem Anstieg der Herzfrequenz. Der Parasympathikus, der Gegenspieler des Sympathikus im vegetativen Nervensystem, reduziert dagegen die Herzfrequenz. Es wird deutlich das äußere Einflüsse (Bewegungen, Gedanken) aber auch mechanische Abläufe wie die Atmung die Herzfrequenz beeinflussen können. Da die Herzfrequenzvariabilität ihren Ursprung im vegetativen Nervenzentrum hat, lassen die gemessenen Werte Rückschlüsse auf Erkrankungen des Organsystems zu. Wahrscheinlich ist die Herzfrequenzvariabilität sogar genauer als die Herzfrequenz, um physiologische oder pathologische Veränderung im Herzkreislaufsystem frühzeitig zu erkennen. Aber auch im Trainingsprozess wird es mit dem medical move system deutlich einfacher Situationen der Überlastung und des Übertrainings rechtzeitig zu erkennen und durch gezielte Regenerationsmaßnahmen zu verhindern. Denn die vom System durchgeführte kontinuierliche Messung der Herzfrequenzvariabilität ermöglicht eine viel genauere Aussage zu Veränderungen der vegetativen Steuerung, als eine Pulsmessung über 60 s. Die Herzfrequenzvariabilität ist wie die Herzfrequenz sehr individuell und stark von den Umgebungsbedingungen abhängig. Es ist daher schwer die gemessenen Werte einzuordnen. Man kann die Messwerte aber im Verlauf eines Tages, einer Trainingseinheit oder einer längeren Trainingsphase beobachten und vergleichen. Speichern Sie Ihre Messungen daher immer im Tagebuch, um einen Verlauf darstellen zu können. Die Parameter sollten im Verlauf des Trainings steigen, im Verlauf einer Belastung oder Trainingseinheit sinken. Die SDNN <50ms deutet auf eine hochgradige Minderung der HRV hin. Die Sterblichkeitsrate ist mit dieser reduzierten HRV deutlich höher, als bei einer SDNN <100ms, die auf eine mittelgradige Einschränkung der HRV hindeutet (Quelle: imd-hrv.de/kardiologie). Als Normwerte wird in der Literatur eine SDNN von 141+139 msec (SDNN + SD) angegeben (Quelle: Löllgen 1999).